Autor-Archive: Barbara Underberg

Falscher Fuffziger – oder: Konsequent inkontinent

Von wem das Päckchen wohl ist? Da ich seit vierzig Jahren stark kurzsichtig und seit geraumer Zeit auch weitsichtig bin und Kontaktlinsen und Brillen weder das eine noch das andere und schon gar nicht beides gleichzeitig optimal ausgleichen, entferne ich zunächst die Kontaktlinsen und halte mir dann das Päckchen fünf Zentimeter vor die Augen. „Tena Service“ steht dort.

Der Kieler Killer und der Bonbonbon – Ein Krimigedickicht, teilentreimt

Eine kleine Stadt weit weg vom Nil, mal mit wenig Wind, oft mit viel, Ihr ahnt es schon, ich sprech von Kiel. Hier ging ein Killer um, ein barfüßiger Barbar, es hieß er wär von Amrum, keiner wusste darum wieso und warum. Er hatte schon einige Leichen auf dem Gewissen alle ermordet mit dem gleichen Kissen, sehr geschickt hat er alle erstickt und dann versteckt. Bis sie gefunden wurden, war er längst wieder weg.

30 Events und Festivals in Schleswig-Holstein 2024

Das nördlichste Bundesland liegt an gleich zwei Meeren und beherbergt viele glückliche Menschen, die gern auf ihrem windigen Fleckchen Erde leben. Überdies zieht „der Acker hinter Hamburg“ jedes Jahr viele Touristinnen und Touristen an. Die Meere allein sind schon eine Reise wert und zwar zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter. Als Kirsche auf der Sahne gibt es im ganzen Land und besonders an den Küsten viele Events und Festivals. Die Highlights 2024 hab ich hier für Euch zusammengestellt.

Homo Oeconomicus – oder: Die Evolution ist ein Arschloch

Vor knapp vierzehn Milliarden Jahren kam mit einem Knall
aus dem Nichts die Welt ins All.
Es hätte so schön bleiben können,
sie dehnte sich aus und gedieh,
bis sie zehn Milliarden Jahre später die Erde ausspie.
Seitdem kreist die kleine Kugel um sich selbst und um die Sonn‘,
und weil sie so allein war, hat sie ein paar Einzeller bekomm.
Wär’s mal dabei geblieben, isses aber nicht.

Darm-Hirn-Achse: Bakterien mit großem Einfluss

Darm und Hirn sind eng miteinander verbunden – bekannt als Darm-Hirn-Achse. Welche Rolle das Darm-Mikrobiom, also die Bakterien in unserem Verdauungstrakt, für unsere Gesundheit spielt, gehört zu den bahnbrechendsten Erkenntnissen der letzten Jahrzehnte.

Eine Kieler Weihnachtsgeschichte

Kiel ist eine echte Randerscheinung. Von allem ziemlich weit weg, niemand kommt zufällig hier oben vorbei. Keine Bahn, kein Tourist und der Weihnachtsmann auch nicht. Im Zuge des Fachkräftemangels hat sich dies in den letzten Jahren zu einem echten Problem entwickelt, das nun endlich gelöst werden sollte.

Nützlicher Winzling – Mikrobe des Jahres gekürt

In der Filmbranche gibt es die Oscars, gute Restaurants bekommen Sterne und in der Mikrobiologie wird die Mikrobe des Jahres gekürt. And the winner is: Bacillus subtilis! Was nach subtiler Bazille und zunächst nicht sehr sympathisch klingt, ist ein äußerst nützlicher Winzling.

Auch Expert*innen lernen sinnlich

Je mehr Expertise desto abstrakter die Wissensverarbeitung? Das dachte man bisher. Eine Ulmer Studie zeigt, dass das wohl nicht stimmt, sondern gerade auch Expert*innen Wissen sinnlich und erfahrungsbasiert verarbeiten.

Sport und Ernährung haben auch im Alter positive Effekte

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam zeigt, dass es auch in höherem Lebensalter noch positive Effekte hat sich zu bewegen und gesund zu ernähren.

Klavierüben erleichtert alltägliche Aktivitäten

Bereits nach elf Wochen Klavierüben können Menschen gleichzeitig auftretende verschiedene sinnliche Reize besser erkennen. Diese „multisensorische Verarbeitung“ ist im Alltag sehr nützlich.

Liebe ist gesund

Zeit mit dem Partner oder der Partnerin zu verbringen, reduziert die Entzündungswerte im Blut. Dabei reicht offenbar bereits die reine Anwesenheit der Auserwählten. Bisher ging man davon aus, dass die Qualität der Beziehung ein entscheidender Faktor ist.

Demenzverlauf und Schlaf beeinflussen sich wechselseitig

Ein gestörter, durch Wachphasen zerstückelter Nachtschlaf wirkt sich auf die Entwicklung von Alzheimer aus. Schlafunterbrechungen beeinträchtigen die REM-Phasen, die für Stressbewältigung, Informationsverarbeitung und Gedächtniskonsolidierung zuständig sind. Dadurch können Proteinablagerungen (Amyloid Plaques) nicht mehr ausreichend ausgeschieden werden.

Immunsystem reagiert schon beim Anblick von Krankheitserregern

Unser Immunsystem reagiert nicht erst, wenn Viren oder andere Krankheitserreger uns heimgesucht haben, sondern schon vorher. Allein der Anblick von Symptomen wie Niesen, Husten oder Schleim ruft abwehrende Antikörper auf den Plan.

Psychosomatik oder Somatopsyche: Balancemodell

Das Verständnis von Gesundheit und Krankheit wandelt sich. Ärzt*innen sollten ihren Blick auf den gesamten Menschen richten, so das Fazit des Seminars „Psychosomatik oder Somatopsyche“ auf dem Deutschen Schmerz- und Palliativtag 2022.

Hirn und Immunsystem wechselwirken – nur wie?

Früher glaubte die Wissenschaft, die Blut-Hirn-Schranke trennt das Gehirn vom Rest des Körpers, insbesondere von den umtriebigen Immunzellen. Neue Forschungsergebnisse zeigen das Gegenteil: Gehirn und Abwehrsystem sind eng miteinander vernetzt.

Anblick und Geruch einer Mahlzeit setzen bereits Insulin frei

Damit Speichel fließt, reicht die Vorstellung in eine Zitrone zu beißen. Forschende haben herausgefunden, dass auch Insulin schon vor dem Essen freigesetzt wird. Anblick und Geruch einer Mahlzeit reichen bereits.

Faszinierende Faszien

Körperliche Bewegung kann dazu beitragen, das Fasziensystem gesund zu halten, was sich wiederum auf viele andere Bereiche auswirkt. “Diese Entdeckung legt nahe, dass der Körper auf eine Art und Weise vernetzt ist, die wir gerade erst zu verstehen beginnen.”

Verklebte und versteifte Faszien können eine mögliche Ursache für die weit verbreiteten unspezifischen Schmerzen im unteren Rücken sein. Schon ein paar Minuten Dehnen pro Tag kann helfen, die Faszien geschmeidig zu halten.
Aktuelle Forschungen zeigen, dass das Fasziengewebe zig Millionen Nervenenden enthält – mehr als unsere Haut.

Wie wirkt die Körperhaltung auf die Psyche?

Eine Meta-Analyse hat den Einfluss der Körperhaltung auf Selbstwahrnehmung, Verhalten und Hormonspiegel von Menschen untersucht. Eine aufrechte Körperhaltung oder Power Posing wie die Siegerpose führt demnach zu einer positiveren Selbstwahrnehmung

Schritt für Schritt länger leben

Ob 10.000 oder 6.000 Schritte – je nach Alter macht das einen anderen Unterschied. Ok. Bei mir sind 10.000 Schritte ungefähr sieben Kilometer. Also ganz ehrlich – das schaffe ich nicht jeden Tag. Heißt das jetzt, ich sterbe ein paar Jahre früher als nötig?

Psychosomatik – Wenn die Psyche sich Gehör verschafft

Wird die Psyche ignoriert oder schlecht behandelt, lässt sie sich was einfallen, um sich Gehör zu verschaffen: Herzbeschwerden, Rückenschmerzen, Tinnitus, Atmennot, Durchfall, Schwindel, Essstörungen, Schmerzen bis hin zu Lähmungen.

Was hat Ärger mit Bluthochdruck zu tun?

Medikamente gegen Bluthochdruck wirken gegen seine Folgen, nicht gegen die Ursachen. Daher ist es spannend, sich auf die Suche nach möglichen Ursachen zu machen, die überwiegend nicht erkennbar organisch sind.

Tanzen macht glücklich und frei

Sind wir nicht alle ein bisschen verklemmt? Das mit dem Tanzen ist ja so eine Sache. Wenn Menschen denken, sie müssten sich zu Musik so bewegen, dass andere sie dabei “cool” oder wenigstens nicht lächerlich finden, vermeiden sie solche Situationen mitunter komplett. Damit entgeht ihnen etwas ganz und gar Wunderbares.

Mehr Freiheit ermöglicht mehr Kreativität

Wer auf Ideen oder Geistesblitze wartet, sollte dabei besser nicht auf einen Bildschirm starren. Der Kopf ist freier, wenn auch der Körper freier ist. Das legt eine kleine Studie nahe, die Unterschiede der Ideenfindung beim Laufen und Sitzen untersucht hat. Ein enger Fokus engt auch die Ideenvielfalt ein.

Wechselwirkungen zwischen Depression und Faszien

Es mehren sich die wissenschaftlichen Befunde, die einen engen Zusammenhang von Körper und Psyche belegen. Eine Studie zeigt, dass depressive Menschen im Schulter-Nacken-Bereich steifer und weniger elastisch sind als gesunde Vergleichspersonen.

Gefühle schwanken bei Männern genauso wie bei Frauen

Gefühle schwanken bei Männern genauso stark wie bei Frauen. Zu diesem Befund kommt eine Studie der University of Michigan. Und wieder ein vermeintlich typischer Geschlechterunterschied weniger. Für die Studie wurden 142 junge Erwachsene über 75 Tage täglich zu ihrem Befinden befragt.

Spielend gesellschaftliche Normen lernen

Mit welchen Spielen Kinder aufwachsen, lässt gewisse Rückschlüsse auf die jeweilige Kultur zu. So sind in sozial hierarchischen Ländern wie Deutschland eher kompetitive (wettstreitende) Spiele üblich, in egalitäreren Kulturen wird eher kooperativ gespielt.

Jeder fünfte Beschäftigte an Depression erkrankt

Bei jedem fünften Beschäftigten in Deutschland wurde schon einmal eine Depression diagnostiziert. Ein besserer Wissensstand zur Erkrankung in Unternehmen könnte viel Leid bei betroffenen Arbeitnehmern und immense Kosten für Arbeitgeber vermeiden. Das legen die Ergebnisse des heute veröffentlichten 5. Deutschland-Barometers Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe nahe.

Ich kann ja doch fliegen!

Im Juli fand die Premiere von „Intuivent“ statt. Dreizehn Menschen trafen sich am Meer, um Quatsch zu machen. Komplett zweckfrei und ohne hinderlichen Verstand. Dafür durchaus mit Sinn. Im Laufe der Jahre habe ich bei der Suche nach dem Ausgang aus diesem irdischen Irrgarten schon sehr viele Wege ausprobiert. Krumm, kreuz und quer, zick und zack. Von Selbstoptimierungsmethoden über diverse Verschlimmbesserungen bis …

Ein Wintermeerchen

Seit neun Monaten lebe ich nun hier und hatte durchaus Respekt vor dem norddeutschen Winter. Als dunkel, kalt und grau wurde er angekündigt. Das Ruhrgebiet zeigt sich von November bis Januar auch gern von seiner trostlosesten Seite, insofern wähnte ich mich mit Tageslichtlampe und Bommelmütze gut gewappnet.

Frostbeulen und Kitefoilen

Mein erster Winter am Meer. Der Panda harrt tapfer draußen aus und wartet auf den Frühling. Wir mögen es beide lieber muckelig und brauchen trotzdem und erst recht auch jetzt regelmäßig Auslauf. Gestern Mittag war es wieder soweit, ab zum Lieblingsstrand.

Mein mambogelber Panda
Ich war tatsächlich die einzige weit und breit, der Wind blies eisig, die graue Wolkendecke schien greifbar nah, das Wasser stand höher als sonst und rollte grollend auf den Strand. Fast ein bisschen unheimlich.

Glückshormon gegen Depression?

Die Serotoninhypthese, nach der ein Mangel dieses Botenstoffs im Gehirn Ursache für eine Depression ist, gilt als überholt. So einfach ist es nicht, die Zusammenhänge sind erheblich komplexer. Die Depressionsforschung hat viele Fortschritte erzielt, aber was genau bei einer Depression im Gehirn passiert, ist bis heute nicht wirklich geklärt.

45 Jahre Katastrophenmanagement

1975 haben sich ein paar Hippies in einem abgelegenen Dorf an der Ostsee ein sehr altes Haus ausgesucht, um ihre Träume zu verwirklichen. Am Anfang wollten die Dorfbewohner sie mit Mistgabeln verjagen, heute feiern sie im Lutterbeker ihre Feste. Gerburg Jahnke, Ina Müller, Tim Fischer und viele andere sind dort aufgetreten. Da ausgerechnet zum Jubiläum Lockdown ist, lässt sich Familie Marx wieder was Neues einfallen.

Bodydragqueen, oder: Die nicht mit dem Drachen tanzt

Am letzten Wochenende war es endlich so weit. Nachdem der Kite-Kurs mehrfach ausfallen musste – mal wehte der Wind falschrum, mal gar nicht -, sollte ich nun in die Kunst dieses Wassersports eingeweiht werden. Eines Sports, der die Ausübenden oft jauchzen lässt, so dass eine vom Strand aus Zuschauende wie ich erst neidisch, dann neugierig und schließlich von vielen Seiten gewarnt wurde. Gefährlich sei es, Unfälle gebe es. Guckt man in der Ecosia-Bildersuche nach „Kitesurfing“ lässt sich nicht verhehlen, dass ich eher nicht zur Zielgruppe zähle.

An der Schwelle in ein neues Leben

Gestern vor vier Monaten, heute vor 125 Tagen haben wir einen Laster und den Panda mit allem vollgestopft, was noch übrig war, und sind 450 Kilometer in den Norden gefahren. Hier am Meer ist so einiges anders als im Pott. Türschwellen zum Beispiel. Ich wohne nun in einer Altbauwohnung, die alles hat, was ich mir von einer Wohnung immer gewünscht habe. Sogar frisch geschliffene Holzdielen. Nur am Strand oder auf einer Wiese barfuß laufen ist noch flauschiger.

Unter jeder Tür ist eine kleine Stufe montiert. Die vom Flur ins Bad ist mit neun Zentimetern ein Stück höher als die anderen. Alle meine bisherigen Wohnungen waren barrierefrei, so dass ich nachts ohne Licht und Hirn einzuschalten Richtung Klo schlurfen konnte. In einer der ersten Nächte im Norden wurde ich wie gewohnt wach und tapste Richtung Bad. Wie gewohnt setzte ich einen Fuß vor den anderen. Und stieß mit den rechten Zehen so unerwartet und heftig gegen das Hindernis, dass …

Frank Goosen und der weite Weg ans Meer

Nach 54 Jahren ist Frank Goosen immer noch Bochumer. Teils aus Leidenschaft, teils aus Gewohnheit. Der Autor und Bühnenkünstler, den im Ruhrgebiet jedes Kind kennt und der auch in Köln und Konstanz Fans des gepflegten Humors um sich zu versammeln weiß, hatte am Dienstag einen Termin in Kiel. Lesung aus seinem aktuellen Buch über die Beatles. Als langjährige Bochumerin und Neukielerin packte ich die Gelegenheit beim Schopfe und bat um ein Interview. Eine bessere Brücke zwischen Pott und Küste, einen passenderen Paten für mein neues Baby „Moin Schleswig-Holstein“ konnte es kaum geben. Und er sagte sogar zu. Halb sechs im Hotel Atlantic.

Ich bereitete mich inhaltlich, technisch und optisch so weit vor, dass ich gegen halb fünf starten konnte, um diesem Ereignis angemessen würdevoll entgegenzutreten …

Hop on, hop off

Gestern war die Stadtrundfahrt dran. Endlich. Mich im Doppeldeckerbus herumfahren lassen und mein seit zehn Wochen neues Zuhause einmal von allen Seiten präsentiert bekommen. Die Tour heißt „Hop on, hop off“, weil man einen ganzen Tag lang an insgesamt acht Haltestellen jederzeit zu- und aussteigen kann. Küstenkonsum statt aktiver Aneignung. So hatte ich es mir jedenfalls vorgestellt und

Nicht zurückhassen – Be kind first

Vorhin las ich diesen Kommentar über Lars Eidinger und bin gelinde gesagt fassungslos. Wir ringen gerade um unseren Umgang mit der Höcke-AfD, mit rassistischen Morden und mit einem scheinbar immer rauer werdenden gesellschaftlichen Klima. Und die taz veröffentlicht einen Kommentar, in dem die Formulierungen „Krokodilstränen“, „labern“, „falsche Betroffenheit“, „bürgerlich anbiederndes Geschwafel“ und „Feelings in den […]

Die Wunder des Lebens feiern

Schaukeln am Strand

Bis vorhin hatte ich Geburtstag. Den Tag habe ich allein verbracht. Allein? Natürlich nicht. Gestern war ich den ganzen Tag bei einem sehr schönen Event und um halb sechs Zuhause. Ganz ohne Vorbereitung geht’s auch nicht. Um halb acht kamen die ersten Leute. Mit wenigen Ausnahmen habe ich es schon immer so gemacht, dass die Gäste als Geschenk das Essen mitbringen. Das funktioniert derart gut, dass ich es vermutlich nie ändern werde.

Udo Lindenberg, Eierlikör & ich

Udo Lindenberg und Barbara Underberg bei ein Gläschen Eierlikör

Eines Tages stand ich auf dem Parkplatz eines Bochumer Getränkehandels und lud gerade irgendwas Flüssiges ins Auto als das Handy klingelte. Unbekannte Nummer. Bekannte Stimme. Udo Lindenberg war dran und bedankte sich für meine freundlichen Interviewanfragen. Ich stellte die Getränkekiste ab, versuchte zu verstehen, was gerade passierte, und cool zu bleiben.

Kroketten, Karaoke & Hallelujah

KEINE WEIHNACHTSGESCHICHTE
Eigentlich wollte ich eine Geschichte schreiben über Klaus, das Klavier, und Sabine, das Saxophon, die gern miteinander gespielt hätten, aber sich noch nicht einmal auf die Tonart einigen konnten. Da Weihnachten ist und mir der Sinn nicht nach Streit steht, hat das nicht geklappt. Also doch wieder was Autobiographisches.

Fasanendamendurchfall mitten im Universum

Das Universum ist zwei mal drei Meter groß und hängt in meinem Wohnzimmer an der Wand. Ich weiß also Bescheid. Eigentlich. Meistens. Manchmal. Theoretisch. An manchen Tagen jedoch starre ich in das Zentrum von Allem und denke: War da was? Da war doch was? Was war das denn nochmal?

Das Ei

Ein Ei

Auf der Rückfahrt vom Harz ins Ruhrgebiet meldete sich der kleine Hunger. Erinnert sich noch jemand an diesen Kobold mit der schrillen Stimme und den abstehenden Ohren? Milchreis war leider aus. Noch übrig von der Hinfahrt: ein Ei. Ich kramte es aus der Provianttasche und holte zum Schälvorgang aus als der Fahrer mich jäh unterbrach: […]

Nicht AfD wählen reicht nicht

Fremdenfeindlich, autoritär eingestellt, narzisstisch. Durchschnittliche AfD-Wähler*innen sehen sich laut Wissenschaft selbst als Opfer. Bei der Ursachenforschung kommen viele Dinge zusammen, keine Frage. Alles multikausal, ich weiß. Aus meiner Sicht machen wir es uns zu einfach, auf „die anderen“, die tumben AfD-Symps, mit dem Finger zu zeigen. Die sind nur die Spitze des Eisbergs. Es beginnt […]

Nicht nur regionales Fallobst

Musiker beim Klimastreik am 20. September in Bochum

KLIMASTREIKS AM 20. SEPTEMBER

Meine persönliche Demobiografie verläuft parallel zu den letzten Jahrzehnten Weltgeschichte. Sie begann Anfang der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts vor Woolworth in Dorsten. Nicht viel mehr als ein Dutzend Althippies stellten sich dort einmal in der Woche eine Stunde im Halbkreis um den vertrockneten Brunnen und schwiegen für den Frieden.

Segeln ohne alles

Katamaran am Ostseestrand

Nachdem mein Augustausflug an die Ostsee sehr wunderbar war, zog es mich am letzten Wochenende direkt wieder dorthin. Schnuppersegeln. Einfach mal ausprobieren, ob die rohen Kräfte des offenen Meeres was für mich sind. Nachdem ich im August nahezu den gesamten Inhalt von Kleider-, Kühl- und Badezimmerschrank im Panda gen Norden transportiert hatte, beschränkte ich mich […]

Paul & ich

Schild Ignoranz

GEWISSENSBISSE
Wir haben uns immer gut verstanden. Paul hat seinen eigenen Kopf und mag längst nicht jeden. Insofern freue ich mich immer besonders, wenn er guter Stimmung ist und wir eine schöne Zeit zusammen haben. Vorgestern war unser monatlicher Frühschoppen in der Kaue eines Wohnprojekts und gegen Mittag füllte sich der Raum zusehends. Als Paul kam war ich bereits satt, hatte einige Tassen Kaffee getrunken und wollte ihn freudig begrüßen. Ich spürte gleich, dass etwas anders war als sonst.

Shit happens im Hippiecamp

Frauenfuß mit Kinderkacke

Bielefeld. Man könnte denken, damit sei bereits alles gesagt. Doch meiner persönlichen Biografie hat dieser Ort, der sich in einem dunklen Wald am Rande der ostwestfälischen A2 verbirgt, in dieser Woche eine Duftnote hinzugefügt. Da Sommer ist, weilten Freunde in einem dortigen Sommercamp. So machten der Panda und ich einen Ausflug, um sie zu besuchen. Dies sollte sich als echt besch*ssene Idee herausstellen.

Toben im Tattoostudio

Toben im Tattoostudio

MEIN HIRN & ICH SITZEN IN DER PATSCHE
Hätte mir vorgestern jemand prophezeit, ich würde mich mit einem Fünfundzwanzigjährigen auf dem Fußboden eines Tattoostudios wälzen, hätte ich befremdet die linke Augenbraue hochgezogen und geantwortet: eher unwahrscheinlich. Oder anders formuliert: Die Wahrscheinlichkeit für einen derartigen Vorgang liegt bei ziemlich genau NULLKOMMANULL

Parken mit Panda

Gelber Panda in Parklücke

Erfreulicherweise gibt es ein paar Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Die Beherrschung der Kunst des Autofahrens gehört nicht dazu. Ich fahre seit dreißig Jahren unfallfrei und hatte noch nie einen Punkt in Flensburg. Was auch an den Autos lag. Ein zwanzig Jahre alter Ascona ist schon froh, wenn er es über die Autobahn schafft, ohne […]

Nacktschnecken abschrecken

Nacktschnecke

Auf meiner Terrasse stehen unter anderem neun zum Teil recht große Kübel mit fünf Sorten Fargesien. Auf ihre Robustheit bin ich sehr stolz, zumal einige von ihnen eine recht raue Vermehrungsprozedur mit Axt und Kettensäge gut überstanden haben und nun umso wilder wachsen. Eine Sorte jedoch hat sich als Paradies für Blattläuse entpuppt. Mehrfaches bienenungefährliches […]

Mein Hirn & ich testen Insekten

Gebratener Insektenburger

DER WEITE WEG ZUR VEGETARISCHEN WURST
Zum Pfälzer Saumagen kam es nie. Wohl vor allem deshalb, weil die Pfalz sich außerhalb meines Dorstener Aktionsradius´ befand. Was es allerdings gab: Panhas. Obwohl man mir als Kind die zweifelhafte Zutatenliste vorenthielt, mochte ich diese rotbraungebratenen krümeligen Scheiben nicht besonders. Wer jedoch an Panhas gewöhnt wurde, hatte kaum eine Chance, toten Tieren auf Tellern zu entkommen. Und so liebe ich Fleisch und Wurst bis heute.

Mein Hirn & ich hatten gewählt

Willy Brandt-Statue

DIE SPD IN FUTUR II
Ich bin als Arbeiterkind gegenüber vonne Zeche aufgewachsen, also von Hause aus sozialdemokratisch-rot, mein Hirn ist seit den achtziger Jahren überwiegend grün. Mit vierzehn trug ich aus Protest gegen Krieg und meine Eltern lila Latzhose, Hennahaar und goldene Nickelbrille und schwieg freitagmittags vor Woolworth für den Frieden. Für Greta habe ich also schon deshalb Sympathien, weil sie meinen pubertären Widerstand rückblickend visionär aufwertet.

Mein Hirn & ich im Tanzsaal

Rosa Ballettschuhe

MIT ELFEN, GEIERHÄLSEN UND PLIÉ
Ich war eins dieser Kinder, das nie so recht irgendwo dazu gehörte. Diejenige, mit der man sich anfreundet, wenn man es sich mit den coolen Kids verscherzt hatte. Farblos, ein bisschen pummelig, Brille, Pferdegebiss, Second-Hand-Jungsklamotten und mit auf Mutters ausdrücklichen Wunsch an Mireille Mathieu angelehnter Topffrisur. Und dann auch noch unsportlich. Schon in der Grundschule war ich im Eckenrechnen einigermaßen konkurrenzfähig, im Sportunterricht hingegen offenbarte sich das Defizit, das mich bis heute begleiten sollte. Ich war diejenige, die vor den Bock prallte, weil sie sich nicht traute drüberzuspringen.

Stress behindert Heilung nach Knochenbruch

Chronischer psychosozialer Stress behindert massiv die Heilung gebrochener Knochen. Das hängt mit dem Immunsystem und Entzündungsreaktionen zusammen. Dies zeigt wie komplex das Wechselspiel zwischen Nervensystem, Immunsystem und Geweberegenation ist.

Walter Liese, der Bambus-Pionier

Wer jemals mit Bambus zu tun hatte, kennt diesen Namen. Walter Liese wird in den Medien oft als „Bambus-Guru“, „Bambus-Papst“, „Grandfather of Bamboo“ oder schlicht „Mr. Bamboo“ bezeichnet. Er wird im Januar 93 Jahre alt und ist in der Wissenschaftswelt nach wie vor ein begehrter Gesprächspartner.

Kindheit prägt lebenslange Gesundheit

Kinder, die belastende oder traumatische Erlebnisse erfahren mussten, haben ein höheres Risiko später psychisch oder körperlich zu erkranken als Menschen mit einer glücklichen Kindheit. Welche biologischen Mechanismen hinter diesem erhöhten Risiko stecken und ob diese frühe „Programmierung“ des Körpers umkehrbar ist, erforscht ein Projekt an der Charité.

Wie objektiv ist unser Urteilsvermögen?

Proband*innen richteten ihre Aufmerksamkeit bevorzugt auf Informationen, die ihr ursprüngliches Urteil bestätigten. Informationen, die nicht zum ursprünglichen Urteil passten, wurden hingegen „ausgefiltert“.

Darmbakterien: Wenig essen, länger leben

Eine kalorienarme Ernährung verlängert das Leben von Mäusen und sie werden auch gesünder und schlanker. Ein Forschungsteam hat nun eine Erklärung dafür gefunden: Ausschlaggebend ist die Darmflora und ihre Auswirkung auf das Immunsystem.

Wie Scheinmedikamente wirken

Mediziner fanden heraus, dass der Placeboeffekt deutlich anders wirkt als echte Schmerzmittel, etwa Opioide. Opioide beeinflussen die Schmerzleitung im Gehirn zehnmal stärker als die Placebobehandlungen und zwar bei gleichem schmerzlinderndem Effekt.

Embodiment: Kein Bewusstsein ohne Körper

Was genau ist eigentlich dieses Bewusstsein? Und wo? Mit Antwortversuchen auf diese Fragen werden sich Philosophie und Hirnforschung wohl noch lange beschäftigen. Eine reine Kopfgeburt ist unser Bewusstsein jedenfalls nicht. Der gesamte Mensch mit seinem Körper bringt es hervor – inklusive Herz und Darm.

Stresstest: Kuhstall vs. Großstadt

Landbewohner mit engem Kontakt zu Nutztieren können Stresssituationen immunologisch viel besser bewältigen als Großstädter, die ohne Haustiere aufgewachsen sind. Dabei spielen auch Bakterien eine Rolle, mit denen Menschen sehr Jahrtausenden friedlich zusammenleben, die es in Städten jedoch schwer haben.

Vom Traum zum Trauma – SPD im Konjunktiv

Innenansicht einer Baracke

Ich hätte einen Traum gehabt haben können. Die SPD hätte sich an das gehalten, was sie gesagt hatte. Sie hätte Merkel regieren lassen und aus der Opposition heraus ihr Profil geschärft. Ohne eigene Mehrheit hätte die Kanzlerin an der ein oder anderen Stelle sogar auf die SPD zugehen müssen. Darauf hätte man aufbauen und sich […]

Emotionen helfen beim Aussortieren

Wie funktioniert Erinnerung? Was mit intensiven Gefühlen verbunden ist, lohnt sich offenbar zu merken, der Rest kann weg. Ein Forscherteam macht den Botenstoff Noradrenalin, den das Gehirn ausschüttet, wenn der Gehirnbesitzer fühlt, dafür verantwortlich.

Mein Hirn & ich im Klassenkampf

Karl Marx-Statue

Es ist nicht so, dass es nichts zu tun gebe. Was die Sache manchmal lähmt, ist, dass man unterschiedlicher Auffassung über das Was sein kann. Und das Wie. Insofern nehme ich die bundesregierungsfreie Zeit zum Anlass, meinem Hirn einmal freien Lauf zu lassen. Erinnern Sie sich an Hans-Werner Sinn? Den optisch älteren Bruder von Abraham […]

Castingshow für Hirnzellen

Warum wächst unser Hirn nicht, wenn wir Neues lernen? Gute Frage.
Es wächst nämlich doch. Aber nur am Anfang. Dann prüft es, welche neuen Zellen den neuen Job am besten erledigen. Die dürfen bleiben, der Rest wird wieder rausgeworfen oder bekommt andere Aufgaben.

Hirn, Chemie & Psyche

Der Zusammenhang von Hirnchemie und psychischen Zuständen ist, außer bei Demenz, ungeklärt. „Die Erklärung, Depression gehe auf einen reinen Serotonin-Mangel zurück, ist mit Sicherheit zu einfach.“

Soziale Kompetenz auch spät noch erlernbar

Eine Studie des Max-Planck-Instituts zeigt, dass sich die Plastizität des Gehirns auch für die Veränderung sozialer Fähigkeiten nutzen lässt. Mit ein wenig Übung kann sich sowohl die entsprechende Hirnstruktur als auch das Verhalten verändern.

Mein Hirn & ich müssen kotzen

Geist

AfDAfDAfDAfDAfDAfDAfDAfDAfD … In den letzten Monaten und insbesondere Wochen fühlte sich das an wie eine Art Mantra. Egal ob ich Radio, Internet oder Fernseher einschaltete, überall waren plötzlich diese Nichtse. Es begann vor ein paar Jahren mit den Pegidas rund um diesen Kleinkriminellen. Schon da haben sämtliche Medien deren Bedeutung angewidert-fasziniert immer weiter aufgeblasen. Dann […]

Lebewesen sind keine isolierten Einheiten, sondern Gemeinschaften

„In den modernen Lebenswissenschaften zeichnet sich immer deutlicher ein Paradigmenwechsel ab: Lebewesen gelten nicht mehr als in sich geschlossene Einheiten, sondern als hochkomplexe und funktionell voneinander abhängige Organismengemeinschaften.“