Soziale Benachteiligung erhöht Demenzrisiko

Wer gesund lebt, tut auch seinem Gehirn etwas Gutes. Die Chancen für einen gesunden Lebensstil sind jedoch ungleich verteilt. Das zeigt eine Studie der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.

Die internationale Forschung belegt ein großes Potential für die Prävention von Demenzen basierend auf modifizierbaren Gesundheits- und Lebensstilfaktoren, wie etwa Bluthochdruck, Adipositas, körperlicher und geistiger Aktivität sowie Ernährung. Mit anderen Worten: Ein gesunder Lebensstil ist gut für die Gesundheit des Gehirns.

Die Forschenden nutzen Daten von mehr als 6.200 Teilnehmer*innen der LIFE Adult-Studie am Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen. Die große Datenbasis dieser Studie ermöglichte den Wissenschaftler*innen, einen komplexen Lebensstilindex mit zwölf veränderbaren Risikofaktoren für Demenz abzubilden. Dazu gehören u.a. Bluthochdruck, körperliche Aktivität, Rauchen, Adipositas und Ernährungsverhalten. Anschließend wurde der Einfluss dieses Index auf die Beziehung zwischen sozioökonomischen Faktoren wie Bildung, Berufsstatus und Haushaltseinkommen, und der geistigen Leistungsfähigkeit untersucht.

Im Ergebnis lässt sich ein Zusammenhang zwischen Demenzrisiko und sozialer Benachteiligung feststellen. Allerdings erklärten die Gesundheits- und Lebensstilfaktoren Unterschiede in der geistigen Leistungsfähigkeit aufgrund sozioökonomischer Faktoren nur zu einem geringen Teil. Die Studienergebnisse deuten daher auch an, dass das größere Gewicht womöglich auf den sozialen Bedingungen selbst liegt. „Politische Maßnahmen, die darauf abzielen, soziale Ungleichheiten zu verringern, könnten daher womöglich erheblich zur Reduktion des Demenzrisikos beitragen“, sagt Studienleiterin Dr. Susanne Röhr.

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