Ein weiteres Beispiel aus meiner Lieblingsserie „Das, was wir nicht wissen, wird jeden Tag mehr“.
Der Zusammenhang von Hirnchemie und psychischen Zuständen ist, außer bei Demenz, ungeklärt. „Eines scheint aber jetzt schon klar: Die Erklärung, Depression gehe auf einen reinen Serotonin-Mangel zurück, ist mit Sicherheit zu einfach.“
Auch der vergleichsweise kleinere Hippocampus* bei Menschen mit langjährig schweren Depressionen sagt nichts über die Ursache der Erkrankung. Studien deuten darauf hin, dass das verkleinerte Hirnareal eher die Folge als die Ursache der Depression ist.
Solche Erkenntnisse zeigen immer wieder sehr eindrucksvoll, wie komplex Leben ist und dass alles miteinander wechselwirkt. Die gute Nachricht daran: Unser Hirn führt kein dubioses Eigenleben, dem wir Hirnbesitzer ausgeliefert sind, sondern schon mit ein bisschen Meditation und Bewegung können wir uns inklusive Hirn, Körper, Geist und Seele positiv beeinflussen.
Vor ein paar Tagen sah ich eine Arte-Doku über Meditation (leider nicht mehr online). Wer regelmäßig ein wenig meditiert – man muss dazu wahrlich kein tibetischer Mönch sein -, bei dem lässt sich nach relativ kurzer Zeit bereits feststellen, dass die Telomere, also die Enden unserer Chromosomen, sich langsamer verkürzen. Heißt: Der Alterungsprozess wird verlangsamt.
Allen ein lebhaftes, leibhaftiges lebendiges Wochenende!
(* Es gibt einen in jeder Hirnhälfte. Zu seinen Hauptaufgaben gehört, Informationen vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis zu schieben. Fehlen die Hippocampi oder sind sie zerstört, kann ein Mensch keine neuen Erinnerungen mehr speichern.)