Menschen neigen dazu, ihre eigenen Annahmen und Urteile über die Welt zu bestätigen (“confirmation bias”). Eine Forschergruppe des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hat Studienteilnehmende gebeten, in jedem Versuchsdurchgang zunächst ein kategorisches Urteil über mehrdeutige Informationen zu fällen. Danach sollten die Proband*innen neue Informationen bewerten, die entweder konsistent mit ihrer Entscheidung waren oder nicht.
Es zeigte sich, dass die Teilnehmenden ihre Aufmerksamkeit bevorzugt auf solche Informationen richteten, die ihr ursprüngliches Urteil bestätigten. Informationen, die nicht zum ursprünglichen Urteil passten, wurden hingegen „ausgefiltert“. Dies zeigte sich bei einfachen Wahrnehmungsurteilen ebenso wie bei abstrakteren Urteilen.
Vermutet wird, dass der Bestätigungstendenz dieselben neurophysiologischen Mechanismen zugrunde liegen wie der Aufmerksamkeit. Dies wird nun weiter untersucht.